Nun ist es bereits das zweite Jahr, da wir Corona-bedingt keinen Fasching feiern dürfen. Ich habe mir gedacht, dann bringe ich halt den Fasching zu euch nach Hause in Form von Bildern. Bilder erzeugen Erinnerungen, deswegen hat man sie ja gemacht.
Wenn wir die 70 Jahre Egger Fasching Revue passieren lassen, kommen manche Erinnerungen wieder hoch. Was waren das für ein närrische, tolle Zeiten. Viele GemeindebürgerInnen wurden durch den Kakao gezogen, nicht immer zur Freude der 'Opfer'. Aber Humor ist ja bekanntlich, wenn man trotzdem lacht.
Dieser Beitrag wird in drei Teilen erscheinen. Eine Trilogie der guten Unterhaltung, sozusagen.
Also macht euch bereit auf eine Reise in die Vergangenheit mit einem Kaleidoskop an Bildern.
Der Spitzname der Gemeinde Egg war auch Namensgeber für der Egger 'Faschnazumpft'.
Seit wann und warum die Egger Muosmälnüllar sind, weiss niemand so genau. Man nimmt an, dass es etwas mit der Vielzahl der Mühlen oder der Bruggmühle zu tun hat. Anderen Gemeinden wie den Kriasebickarn, den Kübldreiarn oder den Hebiesepflanzarn geht es genauso.
Die Mellauer Mundartdichterin Klara Schwendinger hat sich dieser Thematik einmal angenommen.
Im Jahr 1949 fand der erste Faschingsumzug in der Gemeinde Egg statt. Die Leute konnten sicherlich nach den schweren Kriegsjahren etwas Abwechslung und Glückseligkeit gut gebrauchen . Erich Sutterlüty (Hansores Erich) soll damals ein lebendes Schwein durch das Dorf getrieben haben. So unter dem Motto: 'Mon triebt ma wieder an andere Su dors Doaf'
Vorarlberger Nachrichten 17.2.1950
In den 50erJahren wurden auch wieder Bälle veranstaltet.
Meine Eltern lernten sich 1954 auf dem Sportball im Ochsen kennen. Der Sportball war der nobelste Ball. Die Damen mussten ihre Friseurtermine rechtzeitig buchen. Es herrschte eine Vorfreude. Damals war die Zeit von Drei König bis Aschermittwoch mit kleinen Ausnahmen die einzige 'tanzbare' Zeit im Jahr.
Ab den 1960er Jahren gab es regelmäßig Faschingsumzüge in der Gemeinde. Treibende Kraft war damals Erich Behmann und der Verkehrsverein.
Erich's Engagement war nicht ganz uneigennützig. Nach Drei König war der Behmann Laden im Ochsen voll mit Larven, Hüten, falschen Bärten und Brillen, Schminkfarbe und Papierschlangen und natürlich mit Revolvern und 'Käpsele'.
1963 wurde eine Legende geboren. Der Maskenball im Löwensaal und im Ochsensaal, zur selben Zeit und mit einer Eintrittskarte besuchbar. Im Löwen spielte immer eine runde Kapelle und im Ochsen eine Moderne. So gingen die Leute hin und her, vergnügten sich z.B. mit den Bregenzerwälder Dorfmusikanten im Löwen, assen einen Spieß im Ochsen tanzten den Twist zu den Rogledis.
Maskenball im Ochsen.
Meinen ersten Faschingsumzug durfte ich 1965 miterleben. Unser Nachbar Josef Greber hatte eine Jeep. Auf die Ladebrücke wurde ein Zigeunerwagen montiert. So gingen die Bühler damals in den Fasching.
Lustig ist das Zigeunerleben.
Für die Kinder gab es 'a Worscht und a Brod und a Kracharle'; die Welt war in Ordnung. Wenn man vielleicht noch ein paar zugeworfene 'Zuckerle' oder Stollwerkle' ergattern konnte, war die Welt MEGA in Ordnung.
Auch in den 60er Jahren gab es Fasching ohne Schnee.
Gemeindeblatt 21.2.1971
Das Trixon Quartett mit Sattlar's Sepp und Sattlar's Moses im Ochsensaal.
Fasching in Ochsen.
Das erste Prinzenpaar in der Gemeinde Egg im Jahr 1975.
Renate Weidinger & Arthur Heidegger.
Doch der Egger Umzug kam Anfang der 80er Jahre in die Jahre und brauchte neuen Schwung.
In einer nächtlichen Stammtischsitzung beim Tonele konnte Erich Behmann sein Gegenüber Sepp Moosbrugger (Sattlar's Sepp) überzeugen, dass er genau der richtige Mann sei, dem etwas eingeschlafenen Fasching in der Gemeinde neue Impulse zu geben. Sepp hatte sich ja zuvor als aktiver 'Faschnatbutz' immer wieder besonders bemerkbar gemacht.
Sattlar's Sepp als Winnetou.
Sepp nahm sein neues Amt nach anfänglichem gezierten Zögern an. Sepp scharte einige tatkräftige Damen und Herren um sich, die ihm bei dieser grossen Aufgabe halfen.
Ab sofort verbündete man sich mit der Bezauer Zunft, die schon etwas mehr Erfahrung in Sachen Fasching hatten. Es entstand eine anhaltende Freundschaft und jährliche 'Secklereien' war ab sofort vorprogrammiert.
Startklar für den Bezauer Umzug mit der 'Eggar Oltwiebor-Mühle'.
Mittlerweile hatte man eine ENP, Egger Narren Polizei und eine Garde.
Amtsenthebung von Bürgermeister Dr. Anton Sutterüty.
Prinzenpaar (nicht gendergerecht, aber es ist ja Fasching): Eva Isenberg & Fred Sutterlüty.
Der Umzug in Egg.
Vorarlberger Nachrichten 15.2.1983
1984 schrieb man die Vereinsstatuten und gründete einen nicht eingetragenen Verein. Eine Vereinsfahne hatte man nicht, also borgte man sich kurzerhand die der Bezauer Zunft aus.
Die neue Bezauer Zunftfahne wurde im Cafe Fröwis kurzerhand am Donnerstag Nacht abmontiert.
Am Freitag konnte sie für ein paar Runden in Egg von der Bezauer Zunft ausgelöst werden.
Pyjamaparty im Tritsch.
Umzug in Bezau am Sonntag.
Der Umzug in Egg am Montag.
Prinzenpaar: Beate Brändle & Dietmar Meusburger.
Die Egger Faschingszunft.
Am Brongigen Freitag im Cafe Trude.
Wurstessen im Tritsch am Fasching Samstag.
Vorarlberger Nachrichten 16.2.1985
Amtsenthebung von Bürgermeister Dr. Anton Sutterlüty.
Der Umzug am Montag.
....danach im Kässtadl.
Im Tritsch.
Kässtadl.
Die Tisch Aktion im Gasthof Gams in Bezau am Donnerstag.
Bereits am Mittwoch Abend hat man einen alten Tisch aufgeladen und ist in die Gams. Ein Tisch in der Stube wurde mit dem alten Tisch ausgetauscht und wieder eingedeckt. Nur Rupert und Tone Nenning wussten Bescheid. Am Donnerstag war der Tisch für die Egger Zunft reserviert und die anderen Gäste und die Senior Chefin konnten ihren Augen nicht trauen.
Der Umzug am Sonntag in Bezau.
Amtsenthebung Bürgermeister Dr. Anton Sutterlüty am Montag.
Nach dem Umzug im Tritsch.
...und im Kässtadl.
Vorarlberger Nachrichten 16.3.1987
Vorarlberger Nachrichten 12.2.1988
Ab sofort gab es einen Muosmälknüllar Ball und im Folgejahr einen Faschingsumzug.
Dieses Format gilt bis heute.
Gemeindeblatt 29.1.1988
Showeinlage der neugegründeten Egger Big Band.
French Can-Can.
Polizeikontrolle.
Gerichtsverhandlung.
Die Störarbeiter wurden geboren.
Was bin ich?
'Wie wir Männer so sind' mit Waltraud Heidegger.
Lungen Operation an Gedeon (Sandy) Sandmayr im Gamssaal in Bezau am Gumpigen Donnerstag.
Vorarlberger Nachrichten 1.2.1989
Amtsenthebung von Bürgermeister Dr. Anton Sutterlüty am Montag.
Prinzenpaar: Birgit Rehm & Didi Köb.
Der Umzug mit dem Gemeinde Baby.
Nach dem Umzug im Kässtadl.
Das Prinzenpaar in Balllaune.
Der Muosmälknüllarball am Brongigen Freitag.
Durch das Programm führte Jos Franz.
Gerd Schocher als Apotheker.
Herzblatt.
Die Fliege.
d' Störarbeitar und Rudl.
Schwanensee.