Dieser Blog erzählt die Geschichte von zwei Großdorfer Buben vom Obertanna in Großdorf, die in die große weite Welt hinaus zogen um Motocross Stars zu werden. Es handelt sich um Willi Streitler und Hans Waldner vulgo Panzar.
Wenn ich einmal groß bin, werde ich Motocross Fahrer träumt Willi Streitler. Hans Waldner hat einfach gewusst, dass er ein Star werden würde, hat er doch am selben Tag Geburtstag wie Nicki Lauda.
Das Jahr ist 1971. Mit dem letzten Ersparten konnte die Beiwagenmaschine von Josef Lerchenmüller in Mellau gekauft werden. Eine BLM Honda 750. Als die beiden bei Waldners in Sieban vorfuhren, rasierten sie die Scheiterbeige an der Hauswand. Däta Friedrich schaute aus dem Fenster und bemerkte, dass diese Maschinen schon im Krieg ein 'Glump' gewesen seien.
Auf dem Bild zu sehen sind Walter Wirthensohn und unsere beiden Helden.
Zuerst geht es auf die Traningsstrecke nach Sibratsgfäll. Man muß ja schließlich fit werden für das erste Rennen auf dem Montikel in Feldkirch im kommenden Jahr.
Das Corporate Design musste stimmen, sagte der Marketing Fachmann und so entschied man sich für die Marienkäfer Helme. Beim Tour Bus hat man sich für die Marke Ford entschieden.
August 1972 auf dem Montikel in Feldkirch.
Es lief schon ganz gut, aber noch nicht gut genug, 'hei namol iee', meint Hans. Also weiter trainieren, dieses Mal in Höchst auf dem Rheindamm.
Wie die Großen möchte man bei der Schweizer Meisterschaft mitmischen. Dort gibt es Kohle nicht nur Lorbeerkränze.
Wenn man bei der Österreichischen Tour Meisterschaft angemeldet war, musste man in der Schweiz mit einem Decknamen fahren. Alles höchst legal, aber eben notwendig. Willi und Hans entschieden für Manuel Ranner & Daniel Ranner, also wie Zwillinge. Da war noch ein kleines Problem. Zu der Zeit hatte Willi noch gar keinen Führerschein. Also wurde die Fahrerlizenz für Hans ausgestellt und die Beifahrerlizenz für Willi. Gefahren ist natürlich schon Willi, aber bei Zwillingen merkt das ja eh keiner.
Memerkenswert sind auch die Schreibfehler auf den Lizenzen. Ich vermute, dass der Herr Sekretär den Obertännlar Dialekt nicht ganz verstanden hat. Hei namol iee.
Der Papierkram ist erledigt und sämtliche Türen stehen offen für die große weite Welt.
Das Tour Programm schaut sich interessant an.
13.8.1972 Lachen Schweiz
Preisverteilung mit Hannelore Oberhauser und Jodok Ratz, Hans Felizeter war auch dabei.
3. 9.1972 Bonaduz, Schweiz
Die Saison ist gelaufen, man hat schließlich auch noch andere Arbeit.
Über den Winter hat sich herausgestellt, dass Däta Friedrich zum ausgesprochenen Motocross Hardcore Fan mutierte. Man munkelt, er habe ein Wäldchen verkauft, um den Buben eine neue Maschine zu kaufen. Alles nur Gerüchte.
Im Frühjahr 1973 trifft die nigelnagelneue Honda 750 WASP ein.
Man muss trainieren, die Schweizer Meisterschaft wartet schon. Diese Mal gehts nach Dornbirn ins Ried, damals noch kein Natura 2000 Schutzgebiet.
Hier mit Beifahrer Peter Fink. Hans Waldner ist vermutlich im Winter bei der Hahnenkamm Abfahrt in Kitzbühel gestürzt und hat sich verletzt.
6.5.1793 Gomiswald, Schweiz
1973 In Feldkrich am Montikel nach dem Training.
Jodok Wirthensohn, Hilde Sohm, Sepp Streitler, Hans Waldner, Ewald Peter
und vorne Willi Streitler.
Es geht wieder in die Schweiz, aber Chef Mechaniker Franz Heidegger braucht noch einen Passierschein für die Grenze.
2.9.1973 Bonaduz Schweiz
9.9.1973 Schaffhausen, Schweiz
14.10.1973 Kufstein, Tirol
Mit dabei sind Jodok Wirthensohn und Josef Meusburger.
1974 soll das ganz große Jahr werden. Man hat im Winter viel Trockentraining gemacht im 'Drüar' und im 'Joklar'. Willi hat in einer ehrlichen Minute einmal zu mir gesagt: Man hat Löcher in die Maschine gebohrt, um sie leichter zu machen und selber hat man im Tag 3 Schnitzel verspeist.
1974 Saland, Schweiz
1974 Winterthur, Schweiz
1974 Gomiswald, Schweiz
1974 Ein Abstecher nach Deutschland.
1974 Montinkel, Feldkirch
Lachen in der Schweiz war ein gutes Pflaster für die Egger und Großdorfer Motocross Fahrer.
1974 Bonaduz, Schweiz
Das 1974er Jahr war gut gelaufen und es gab ein paar schöne Siege. Aber man konnte damals einfach in der Amateur Liga kein Geld verdienen. Der Aufwand war viel zu groß
(zu viele Schnitzel).
Bis 1978 gönnen Willi und Hans sich und der Geldtasche eine Pause.
1978 beginnt die Saison auf Norton 750 WASP.
Der Tour Bus hat einen Stern bekommen.
Willi und Hans werden mittlerweile von zwei Motorbienen begleitet.
Renate Schneider und Rosmarie Streitler.
Die neue Norton muss eingefahren werden, Sommer wie Winter.
1979 Wintertraining in Arco, Italien mit Gertrud und Josef Greber aus Mellau.
1979 Stockerau, Österreich
1980 gibt es richtig Kohle.
1980 war das letzte Jahr im Motocross Sport für die beiden Großdorfer Willi Streitler und Hans Waldner (Panzar). Willi heuert danach bei der Lufthansa an, Hans verfolgt seine Schikarriere und wartet bis er endlich den Schlagzeuger Job von Charlie Watts bei den Rolling Stones übernehmen kann.
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