Wise und die Großalpe Halden, Teil II
Wise hatte seinem Freund Bruno und anderen Zweiflern bereits jetzt bewiesen, was in ihm steckt. Er war zu einem umsichtigen, verantwortungsbewussten Älpler mit einer ausserordentlichen Gabe des 'Viehkennens' herangewachsen. Wild und impulsiv war er immer noch und die Mischung aus Metzger, Zimmermann, Älpler und 'Dorfar' wurde dann und wann zu einem brisanten Cocktail. Aber das sollte sich auch noch legen. Schauen wir, wie die Geschichte mit Wise weitergeht.
1992 war ein besonderer Alpsommer für Wise. Zu ersten Mal konnte er alle Tiere gesund den Viehbesitzern zurückbringen und hatte den 'Moio'.
Pfister waren in diesem Sommer Dietmar Troy und Markus Sutterlüty.
Das Schmücken der Tiere im Amagmach.


Ein Erinnerungsfoto im 'Engelronk' in Alberschwende mit Dietmar Troy, Wise Metzler und Markus Sutterlüty.

Das Ausscheiden des Viehbestandes beim heutigen 'Hofer' in Alberschwende.

Die Sache mit dem 'Moio'.
Über dieses Thema habe ich mich mit Wise unterhalten. Zu meiner Älplerzeit in den 60er Jahren hat man sich als Hirte schon noch geschämt, wenn man keinen 'Moio' hatte. Dabei war das im zerklüfteten Alpgebiet von Ifersguten und der Hochalpe kaum möglich. Die Hochalpen bieten einfach zu viele Absturzgefahren. Wichtig war, dass der Hirte beim täglichen 'Ersehen' bemerkte, wenn ein Stück Vieh fehlte und es danach suchte, bis er es fand. Mehr konnte er nicht tun. Aber es gab immer Bauern, die sich darüber an den Stammtischen allerhand Gedanken machten.
Das Jahr 1993 war kein Sommer wie immer. Wise hatte nämlich ein Auge auf die attraktive Bedienung Marianne geworfen, die im Gasthaus Egender in Schönenbach arbeitete. Nun flutschten die Pfeile des Amors im hohen Bogen über dem Höllbach in Schönenbach hin und her. Wer wem 'zur Schtubat' ging, habe ich nicht gefragt, aber sie hatten ja beide nicht weit.
Marianne Albrecht (Ruadles) stammt aus Au, Lugen und hatte eine abgeschlossene Textilschulausbildung.

Pfister in diesem Sommer waren Markus Sutterlüty und Reinhard Bader.
Wiese beim Ausscheiden im Amagmach.


Bereits 1994 ging Marianne mit Wise auf die Alpe Halden. Dies ist bemerkenswert, da die junge Marianne nicht von einem Bauernhof stammte und bereit war, auf jeglichen modernen Komfort zu verzichten.
Pfister waren wieder Markus Sutterlüty und Reinhard Bader.
Besuch auf der Hochalpe.

Beim Heimziehen im Ellmoos.

Damals hatten fast alle Rinder noch Hörner.

Einmarsch in Alberschwende mit Markus Sutterlüty, Wise Metzler und Reinhard Bader.

1995 war Reinhard Bader Pfister.
Die Treiber vor dem Aufzug auf die Hochalpe.
Man braucht 30 Treiber und macht Gruppen von ca. 15 Stück Vieh.

Nachschub von Ifersgunten.
Georg Schneider's Pferd Lisa leistete 20 Jahre treue Dienste auf der Hochalpe, danach Maia.

Wise beim Feierabendbier.

Abendstimmung auf der Hochalpe.

Alles nur eine Sache der Planung.
Im März 1996 haben Marianne und Wise geheiratet, dann ging man wie immer auf die Alpe, im Herbst haben Marianne und Wise mit dem Hausbau in Großdorf, Widin begonnen und im Dezember ist Sohn Dominik zur Welt gekommen.
Wise kam bereits 1991 zu Vaterehren, als Sohn Michael geboren wurde und bei seiner Mama heranwuchs.
1996 hat man keine Pfister mitgenommen.
Dieses Jahr ist man am Nachmittag von der Hochalpe gezogen.

Man ist nach 30 Jahren wieder einmal über Sibratsgfäll nach Alberschwende heimgezogen. Dies wurde getan um das Ziehrecht nicht zu verlieren. Ausserdem wurden die Büttener Brücke neu gebaut, und die Alpe Halden musste anteilmäßig mitzahlen. So unter dem Motto - 'grad mit Fließ'.

Marianne und Wise bei Schneefall und strömendem Regen mit den Gummistiefel von Halden - Hof bis Alberschwende. Das Älplerdasein ist nicht immer nur romantisch.

1997 waren Christian Zengerle und Harald Schneider Pfister. Viehbesatz 471.
Die jungen Familie mit Sohn Dominik im Amagmach.

An der Hub in Egg.

1998 waren Harald Schneider und Michael Muxel Pfister. Der Viehbesatz war 452.
Im Nullo - Untere Felle.

Unter der Fluh - Untere Felle.

Dominik ist müde.

Abschied in der Schinderhütte.

1998 kam Sohn Marcel zur Welt.
1999 waren Harald Schneider und Manuel Nardin Pfister.
Die Treiber bei Aufzug auf die Hochalpe.


Dominik am Heiligkreuztag in Alberschwende.


2000 waren Michael Schneider und Manuel Nardin Pfister.
Alpaufzug auf die Hochalpe.

Alpabtrieb auf der Taubenbrücke in Egg.

3 Wochen nach dem Heiligkreuztag verunglückte der ehemalige Pfister Harald Schneider tödlich.
Von 2001 bis 2006 hatte die Familie Metzler zusätzlich noch die Schwarzwasser Alpe gepachtet. Mit 50 Stück Vieh ist man bereits um den 15. Juni aufgezogen und um den Heiligkreuztag ist man wieder abgezogen.
Die Schwarzwasseralpe grenzt an die Hochalpe und zieht sich bis zur Grenze der Alpe Melköde (roter Pfeil) im Klein Walsertal.

Rechnet man die 100 Alptage auf der Schwarzwasseralpe und zieht die 30 Tage, die man auf der Hochalpe verbringt, ab, ist Marianne pro Alpsaison 70 Mal von der Unteren Felle über den Gerachweg auf die Hochalpe, hinunter nach Schwarzwasser bis an die Melköde Grenze, hat nach dem Vieh geschaut und hat am selben Tag den Weg wieder zurück in die Untere Felle gemacht. Das ist schon fast unvorstellbar.
2001 waren Manuel Nardin und Karin Schneider Pfister.
In diesem Jahr wurde die Blockhütte umgebaut.

Auf der Hochalpe.

Der Hubschrauber muss ein Fohlen mit einem gebrochenen Bein von der Hochalpe holen.
Wegen einer defekten Kontrolllampe kann der Hubschrauber zwei Stunden nicht mehr fliegen.

Der Abend vor dem Abtrieb in Halden - Hof.
Die Alpmeister Gebhard Gmeiner und Rudl Zängerle durften sich freuen, denn die Familie Metzler hatte dieses Jahr den 'Moio'.



2002 waren Andi Bechter und Thomas Troy Pfister.
Folgen eines Schlagwetters im Brentawiner in der Unteren Felle.

Abendstimmung auf der Hochalpe.

2003 waren Andi Bechter und Thomas Troy Pfister.

Sohn Marcel mit Lisa.

2003 war ein ungewöhnlich heisser Sommer.
In diesem Jahre haben Marianne und Wise zuhause in Großdorf ein landwirtschaftliches Gebäude errichtet. Schon vorher hatten sie eigenes Vieh, mussten es aber immer irgendwo verstellen. Nun wurde die Nebenerwerbs-Landwirtschaft zu einem weiteren Standbein für die Familie Metzler.
2004 waren Andi Hartmann und Carmen Hammerer Pfister.
Zwei Rinder konnten aus dem ersten Graben Richtung Ifersgunter heraus getrieben werden.

Auch dieses Jahr brachte die Familie Metzler wieder alle Tiere gesund ins Tal.

Die Tiere werden im Amagmach geschmückt.

2004 kam Sohn Pascal zur Welt.
2005 waren Andi Hartmann und Phillip King Pfister. Viehbesatz nur 365 Stück.
Wieder ist ein Rind in einen Graben geraten.


Auch dieses Tier konnte gerettet werden.

Hochalpabzug am 22.8.

Als alles Vieh herunten war, fing es an zu regnen.
Znünne Essen in der Hof Hütte.


In der folgenden Nacht kam es zum Jahrhunderthochwassser und Schönenbach war nur noch über Sibratsgfäll erreichbar.
2006 waren Christoph Moosbrugger und Sohn Dominik Pfister.
Im Äuele kam ein Kalb zur Welt und Marcel ist bei Transport dabei.


Marianne findet im Schöngunten eine kapitale Trophäe.

2006 kam Sohn Luka zur Welt.
2007 waren die Söhne Dominik und Marcel Pfister.
Wieder einmal muss ein Tier geborgen werden.

2008 waren die Söhne Dominik und Marcel Pfister.
Am 13.6. wurde ein Lawinenkegel aufgemacht.
Wise mit seinen 3 Söhnen.

Im Gerach sah es so aus.

Das ein Mensch so etwas tun kann?


Die Hochalpe bekommt neue Kreuzstöcke.

Alpobmann Anton Batlogg hilft auch mit.

Wise arbeitet nun in den Wintermonaten bei Liftgesellschaften. Zuerst in Balderschwang, dann in Mellau, dann in Damüls bis heute.
2009 waren wieder die Söhne Dominik und Marcel Pfister.
Ein Kalb war unterhalb der Hof Hütte in ein Erdloch gefallen und wurde nach 2 Tagen gefunden.




Das ist noch einmal gut ausgegangen.

Dominik und Marcel.

2010 war Sohn Marcel Pfister, Dominik war Pfister auf der Alpe Stoggertenn.
Mainenaufzug am 17.6. Die erste Woche war sehr schlechtes Wetter, dann ein Monat lang keine Niederschläge. In den Hofstätten wurden 400 Meter Wasserleitung verlegt. Auf der Hochalpe gab es nur 4 schöne Tage.
Im Grappa ist ein Rind in einen Graben geraten. Die Bergung nach oben ist unmöglich. Florian Stöckler und Bernhard Lässer kommen am nächsten Morgen um zu helfen.
Wise fällt Latschen und macht dem Rind ein weiches Bett. Dann schubst man das Rind nach unten und zwar in mehreren Etappen.


Am unteren Ende kann das Rind mühelos weglaufen.

Am nächsten Morgen hatte es einen extremen Raureif. Auf Ifersgunten hat es 20 cm geschneit. Man zieht auf den Halden - Hof.
Die Durchfahrt ist allerdings nicht möglich, da oberhalb der Schinderhütte ein Rutsch abgegangen ist.


Am 31. 8 schneit es noch einmal herunter.

Das Vieh möchte wohl in die warme Stube.

Am 6.9. wurde die 20 - jährige Hirtschaft von Wise gebührend gefeiert.

Es gibt nur ganz wenige Galtalpen im Bregenzerwald mit so einer langen kontinuierlichen Hirtschaft. Die Alpe Ifer mit der Familie Fetz aus Bizau kommt mir in den Sinn. Maria Moosbrugger, Tochter von Alt Hirschenwirt Josef Fetz aus Bizau ist heuer 2022 bereits den 55. Sommer auf der Alpe Ifer. Auch Rudi Dietrich mit seiner Familie aus Mellau, hatte die Hirtschaft der Alpe Galtsuttis (Mellauer Alp) 26 Sommer inne. Aber Wise ist ja noch jung und knusprig.

Der Frühschoppen mit den Ifar Buobo.

Heimgezogen wird am Heiligkreuztag über Sibratsgfäll.


Der Tross auf der Hochbrücke.

Müselbach.

Übrigens, das ist das Rind , das letztes Jahr als Kalb im Halden - Hof ins Loch gefallen ist.

Nachdem alles Vieh abgeliefert wurde, hat man den Alpabtrieb beim Open Air Konzert der Kastelruther Spatzen in Sibratsgfäll ausklingen lassen.
2011 war wieder Marcel Pfister und Dominik im Stoggertenn.
Grosse Steinleseaktion im Gerachgraben am 30.4.

Bruno Natter.





Am 23.7. ist man auf die Hochalpe gezogen.
Am nächsten Tag hat es bereits heruntergeschneit.

Am 26.7. gab es Hagel.
