Im März 1992 übernahm ich die Leitung der Hotels Alpenrose Post, Alpenhotel Valuga und Sporthotel Zürsersee in Zürs am Arlberg als Direktor. Die beiden legendären Night Spots das 'Zürserl' im Hotel Edelweiß' und die 'Gerard Bar' im Hotel Zürsersee waren in die Jahre gekommen und waren nicht mehr am Puls der Zeit. Die Bar Keeper Legende Rainer Husar hat kurz danach das 'Zürserl' verlassen. In der Alpenrose befand sich damals schon in der ehemaligen Küche im Kellergeschoss eine kleine inoffizielle Bar, die aber die letzten Jahre nicht mehr geöffnet hatte.
Im Oktober 1992 fasste ich den Entschluss, die Räumlichkeit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mein Konzept war eine American Bar, wie ich es von meinen Auslandsaufenthalten her gekannt habe. Ein langer Bartresen, keine Tanzfläche und wenig Mobiliar. Dies wurde in einer Bauzeit von 3 Wochen realisiert.
Die Bar wurde am Nikolaustag eröffnet. Die Eröffnung war ein toller Erfolg und die Bar war immer gut besucht. Bis dato hatte die Bar noch keinen Namen. Ich war überzeugt, dass sich die Bar in der ersten Saison einen Namen geben würde.
Ich habe damals bewußt mit sehr moderaten Preisen angefangen und die Bar wurde ein beliebter Treffpunkt für die vielen Gastronomie- und Hotellerie Bediensteten am Arlberg. Aber natürlich zählten auch viele illustre Gäste und sogar die beiden Prinzen der Niederlande zu unseren Besuchern.
Im Jänner 1993 kam in der Alpenrose ein Kunst Galerist aus Innsbruck vorbei mit der Bitte, seine Bilder in unserem Haus ausstellen zu dürfen. Ich hatte noch freie Wände in der Bar und kurz darauf gab es eine Vernissage für die Lecher und Zürser Bevölkerung in der Bar. Seit diesem Zeitpunkt wurde die Bar Vernissage genannt. Nun ließ ich in Bludenz ein Neoschild für die Außenfassade anfertigen, das bis heute dort hängt.
Die Vernissage wurde später von meinem Bar Keeper Mickey Schönhofer gepachtet und dann gekauft. Das Bild zeigt die Vernissage heute nach mehreren Umbauten.
Als ich mich im Jahr 2002 nach 20 Jahren christlicher Seefahrt wieder in Egg sesshaft machte, pachte ich das Gasthaus Adler in Großdorf. Nach vielen Umbauten fand im September 2002 die Eröffnung statt.
Im Sommer 2003 warf in dann ein Auge auf das wunderschöne alte Kellergewölbe im Adler, das da schon seit 1694 vor sich hin schlummerte. Es wurde früher als Käsekeller benutzt und war nur noch eine Abstellkammer. Daraus könnte man eine wunderschöne Bar machen.
Aber ich zögerte, gab es doch in unmittelbarer Nachbarschaft den Mehlsack im Gasthof Drei König.
Ich habe mich dann doch entschlossen, die Bar zu bauen. Aber die Höhe war für eine gastronomische Nutzung nicht ausreichend. Also habe ich zusammen mit Karl Hoisl und Karl Elmenreich aus Au den Keller in Handarbeit 80 cm ausgegraben. Danach hat mein Bundesheer Kamerad Josef Greussing aus Schnepfau eine schöne Bar gebaut.
Die Vernissage in Großdorf wurde am 19.9.2003 eröffnet
Die Bar wurde damals von meinem Kellner Darko nebenbei betrieben. Ich gab klare Anweisungen, speziell was die Musik anging. Wenn ich heute zurück denke, muß ich zugeben, dass die Musikrichtungen eigentlich mehr auf den Chef abgestimmt war als auf die Gäste. Aber aus Fehler soll man ja bekanntlich lernen.
Ich habe mich dann im Sommer 2005 vom Adler verabschiedet. Die Bar wurde danach von 3 weiteren Pächtern sporadisch betrieben und war viele Jahre ganz geschlossen.
Im Jahr 2015 ergab sich für mich die Möglichkeit 'meine' Bar zu pachten. Ich habe mich dafür entschieden und habe das bis heute nicht bereut. Dieses Mal bin ich der Bar Keeper.
Neueröffnung 2015
Wie schon 2003 hat wieder die Schwarzenberger Künstlerin Ulrike Maria Kleber die Wände bereichert.
2016 verwirklichte ich das Bregenzerwälder Tanzkapellen Projekt, wo mehr als 80 heimische Tanzkapellen ausgestellt wurden.
Für mich ein ganz besonderer Abend fand im Mai 2016 statt, als mich viele der ehemaligen Musikanten der Tanzkapellen von damals besuchten.
Ab September 2016 gab es neue Kunst in der Vernissage. Dieses Mal stellte der Bezauer Künstler Martin Dietrich aus. Hier ein paar Bilder von der Vernissage in der Vernissage.
Im Herbst 2017 gab es die ersten Live Konzert mit Prinz Grizzley, dem Old Blues Man Walter Batruel, Wolfang Verocai und SOCO 3.
Selbst eine Hochzeit wurde in der Vernissage gefeiert.
Ab November 2017 gab es wieder neue Kunst von Ulrike Maria Kleber.
Die Vernissage brauchte eine Bühne.
Die ersten Konzerte waren vielversprechend, also weitermachen im selben Tempo.
Das Unterhaltungsprogramm von Dezember 2017 bis April 2018
Dazwischen gab es zwei weitere Konzerte.
Das Unterhaltungsprogramm Herbst 2018
Das war im Winter 2018/2019 geboten.
Das Frühsommer Programm 2019
Ehrlich gesagt war ich mit der Anzahl der Konzertbesucher nicht mehr zufrieden. Da ich mit den eingegangenen Eintritten die Musiker zahlen musste, wurde die Rechnung immer schwieriger. Leider erhalten Gewerbebetriebe keine Kulturförderungen. Ich verzeichnete auch relative wenig Zulauf aus unserer Gemeinde.
Im Sommer 2019 schaffte ich mir ein E-bike an. Da ich schon seit längerer Zeit das Bedürfnis hatte unsere Gemeinde richtig kennzulernen, verteile ich das folgende Herbst/Winterprogramm persönlich. Alle Haushalte vom Kaltenbrunnen bis Schetteregg erhielten ein Programm, von mir mit dem E-bike zugestellt.
Leider konnte ich auch mit dieser Aktion nicht mehr Konzertbesucher begrüßen. Deshalb habe ich noch vor Weihnachten das Konzertprogramm eingestellt. Hinzu kam noch die neue Nichtraucher Verordnung, die für das allgemeine Geschäft nicht gerade förderlich war.
Es war schön zu sehen wie überall eine neue Bar Kultur entstand in den letzten Jahren. Man trank hochwertige Spirituosen, dafür vielleicht weniger in Mengen. Viele meiner Gästen verbanden einen guten Rum oder Gin mit einer Zigarre. Alles vorbei, schade.
Wenn wir schon von Bar Kultur reden. Die Barkarte wurde in der Vernissage seit August 2015 8 Mal neugestaltet und mit neuen Drinks versehen.
Seit Sommer 2020 stellt Künstler Martin Dietrich wieder in der Vernissage. Prädikat: Sehenswert.
Mittlerweile sind wir nach dem Lockdown und verschiedenen Sperrstunden-Vorverlegungen wieder im Lockdown. Ich freue mich darauf meine Gäste hoffentlich bald wieder begrüßen zu dürfen in der kleinen Vernissage.
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